Vorbeugen ist die beste Therapie
Individualprophylaxe sind alle solchen vorbeugenden Maßnahmen, die individuell auf die klinische und allgemeine Situation des Patienten abgestimmt sind. Wir stellen Ihnen nach einer genauen Untersuchung ein Programm zusammen, das Ihnen hilft, Ihre Zahn- und Mundgesundheit bestmöglich zu erhalten. Im Zentrum des Geschehens ist der Patient. Er muss schließlich auch den Großteil der Prophylaxe-Arbeit übernehmen, vor allem das richtige Putzen.
Wir zeigen Ihnen effektive Hilfsmittel, mit denen Sie sich weitestgehend selbst helfen können. Dazu gehören auch nachhaltige Behandlungskonzepte, die perfekt zu Ihnen passen und das für einen sehr langen Zeitraum. Möchten Sie gerne mehr hierüber erfahren, sollten Sie einen entsprechenden Termin hierzu vereinbaren. Meine Mitarbeiterinnen und ich freuen uns auf Sie, denn ein wichtiger Teil unserer Arbeit am Menschen ist es, ihn vor den Krankheiten zu schützen.
Professionelle Zahnreinigung
Für die meisten Patienten bereits ein fester Bestandteil zur eigenen Vorsorge
Die professionelle Zahnreinigung stellt eine der tragenden Säulen in der modernen Prophylaxe dar. Wann eine solche Zahnreinigung notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die individuelle Belagbildungsrate, die von Ernährungsgewohnheiten oder auch Rauchen abhängig ist sowie die natürliche Bildung von Zahnstein. Für Patienten mit Zahnfleischerkrankungen, wie Parodontitis (schwer reversible bakteriell bedingter Entzündung), Gingivitis (reversible bakteriell bedingte Entzündung), Periimplantitis (Entzündung des Zahnbettes) und komplexen prophetischen Versorgungen ist sie zum Erhalt der Zähne, Implantate und der Konstruktionen unverzichtbar. Darüber hinaus ist eine regelmäßige Zahnreinigung bei Patienten mit speziellen Allgemeinerkrankungen, wie Diabetes, Rheuma, allgemeinen Herz-Kreislauferkrankungen oder Immunsuppression von besonderer Bedeutung. Weiterlesen
Bei einigen wenigen, vorwiegend jungen Patienten sind alle Parameter zusammen so günstig, dass ein regelmäßiges systemisches PZR-Recall nicht notwendig ist. Kontrollen sollten dennoch regelmäßig stattfinden, um kleinere Ablagerungen, die die Grundlage für eine erhöhte Plaqueanlagerung sind, gleich zu entfernen.
Beim mit Abstand allergrößten Teil der Patienten ist dies leider nicht der Fall. Mit zunehmendem Alter und bei Vorliegen von speziellen Begleiterkrankungen, wie Diabetes, rheumatoiden Erkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen bes. wenn bereits ein Infarkt oder Schlaganfall vorgelegen hat, chronischen und aggressiven Parodontalerkrankungen, etc., ist eine regelmäßige Zahnreinigung ein zwingendes Muss. Hier geht es nicht nur um die Zahn- und Mundgesundheit, sondern um eine gesamtgesundheitliche Maßnahme.
Versiegelung
Kleiner Eingriff, große Wirkung
Eine der effektivsten Möglichkeiten besonders anfällige Bereich vor Karies zu schützen, stellt wohl die Fissurenversiegelung dar. Unter Fissuren (vom lat. Wort: fissura = Ritze, Spalte) versteht man die tiefen Einziehungen auf den Kauflächen der Backenzähne und den Gaumenflächen der oberen Frontzähne. Bei intakten Zähnen erfolgt eine geschlossene Vorgehensweise. Bei einer bereits vorhandenen Vorschädigung (Initialkaries und starker Entmineralisation) erfolgt eine offene Vorgehensweise. Dies bedeutet, dass durch minimales Aufschleifen der Eingangsbereiche, die dauerhaft nicht erhaltungsfähige Zahnsubstanz entfernt wird. Nach anschließendem Anätzen des Zahnschmelzes mittels Phosphorsäure werden diese Areale mit einem lichthärtenden Versiegelungskunststoff dauerhaft verschlossen. Der Übergang zur sogenannten MIFT (minimalinvasive Füllungstechnik) ist dabei fließend. Weiterlesen
Das ist durchaus mit der Versiegelung eines Parkettfußbodens vergleichbar. Fissurenversiegelungen werden seitens der gesetzlichen Krankenkassen nur bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6-18 Jahren übernommen. Für alle anderen ist es eine Privatleistung, die aber nur sehr wenig kostet.
Schmelzhärtung
Fluoridierung – und alles was hart macht
Der menschliche Zahnschmelz ist einer der härtesten Substanzen, die es in der Natur gibt. Der Hauptbestandteil ist Hydroxylapatit, dass in Schmelzprismen über dem Zahnbein (Dentin) angeordnet ist. Hydroxylapatit ist trotz seiner extremen Härte sehr anfällig für Säuren, welche den Zahnschmelz durch Demineralisation an- und schlimmstenfalls sogar auflösen können. Eine der Säuren, die bei der Kariesentstehung eine wichtige Rolle spielt, ist die Milchsäure. Diese Säure wird im Mundraum bei der Verstoffwechselung von niedermolekularen Kohlenhydraten, wie Zucker, Mehl und Stärke, durch Milchsäurebakterien gebildet. Milchsäure selbst ist eine relativ schwache Karbonsäure, die nur dann einen Schaden anrichten kann, wenn sie lange genug auf den Schmelz einwirken kann. Dies findet vorwiegend in nicht entfernten Zahnbelägen, auch Plaque genannt, statt, die sich besonders gerne in den Zahnzwischenräumen und an den Zahnhälsen ablagern.
Eine derartige Demineralisation erkennt man daran, dass sich nach entfernen der Plaque weißliche Bereiche im Zahnschmelz zeigen, die auf die Reduzierung der transluzenten (lichtdurchlässigen) Eigenschaften des Schmelzes zurückzuführen sind. Die dort noch befindlichen Schmelzanteile sind durch die Entmineralisierung weich und brüchig geworden, wodurch sie mit einer falschen und zu aggressiven Putztechnik auch entfernt werden können.
Ein natürlicher Schutz gegen Entmineralisierungen bietet der Speichel, der diese Säuren mit Hilfe seines Bicarbonat-Puffersytems neutralisieren kann und zudem wichtige Mineralstoffe mit sich führt, die eine Remineralisierung ermöglichen. Dies funktioniert allerdings nur, wenn der lokale pH-Wert nicht unter 5,5 fällt, da ab diesem Wert mehr Mineralien herausgelöst werden, als wieder eingelagert werden können. In diesem Falle liegt dann ein Schmelzkaries vor.
Um den somit geschädigten Zahnschmelz wieder stabiler zu machen, kann man den Zahnschmelz fluoridieren. Dies geschieht mit speziellen Fluorid-Präparaten, welches lokal oder systemisch auf den Schmelz aufgetragen wird. Das darin befindliche Fluorid steigert und verbessert dabei die Wiedereinlagerung von Kalzium und Phosphor in der Zahnoberfläche.
Im Zuge der häuslichen Kariesprophylaxe wird bei einem erhöhten Kariesrisiko zudem ein regelmäßiges systemisches Fluoridieren (einmal pro Woche) empfohlen.
Die in den letzten Jahren in den Medien häufig postulierte Behauptung, dass fluoridhaltige Präparate, wozu auch Zahncremes und Fluoridierungsgele gehören, für die Entstehung von bösartigen Tumoren mitverantwortlich seien oder sein können, entsprechen nicht dem medizinisch wissenschaftlichen Stand.
Eine in den letzten Jahren immer häufiger anzutreffende Schmelzfehlentwicklung ist die MIH, was für Molaren-Incisiven-Hypomineralisation steht und deren Ursache bis heute noch nicht geklärt ist. Diese Erkrankung heißt deswegen so, weil davon primär die großen Backenzähne (Molaren) und die Schneidezähne (Incisiven) betroffen sind. Das Ausmaß der Fehlentwicklung variiert dabei stark, wobei nur einzelne Zähne geringfügig betroffen sein können, aber auch bis hin zum völligen Fehlen des Zahnschmelzes.
Da die Nervenhöhle der Zähne von Kindern noch zu groß ist, um mit einer Schutzkrone versorgt werden zu können, ist das primäre Ziel der Behandlung, die Zähne so lange wie möglich zu erhalten. Zu einem späteren Zeitpunkt, frühestens mit ca. 18 Jahren, kann dann eine entsprechende Kronenversorgung erfolgen. Dies kann in den meisten Fällen dadurch erreicht werden, dass die fehlenden oder schlecht mineralisierten und abgebrochenen Bereiche mit Füllungskunststoff aufgebaut oder abgedeckt werden und lokal eine Intensivfluoridierung stattfindet. Zudem ist neben einer perfekten Mundhygiene, häufig auch eine gewisse Ernährungsumstellung bzw. Ernährungsberatung, ebenso wie ein engmaschiges Kontrollsystem (Recall) von grundlegender Bedeutung.
Ernährungsberatung
Damit Ihre Zähne nicht sauer auf Sie werden
Der Mensch ist, was er isst. Schädliche Ernährungsgewohnheiten zeigen sich unter anderem in Form von Säureschäden an den Zähnen. Die Entmineralisationen und Erosionen geschehen durch den Einfluss bestimmter Getränke, Früchte und einer Vielzahl anderer Nahrungsmittel. Außer an den Zähnen haben falsche Ernährungsgewohnheiten auch systemische Auswirkungen. Neben internistischen Erkrankungen wie der immer weiter steigende Anteil an Diabetikern zeigt, betreffen sie im besonderen Maße auch unser Immunsystem. Ein Überangebot an Zucker und niedermolekularen Kohlehydraten führt zu Karies, kann aber auch unsere Darmflora verändern. Diese wiederum ist wichtig für unser Immunsystem. Der Großteil unseres Immunsystems befindet sich in der Wand des Dickdarmes, also in unmittelbarer Nachbarschaft zur Darmflora. Eine veränderte Darmflora hat auch auf Umwegen einen Einfluss auf unser Essverhalten und somit direkt auf unser Gehirn.
Kinder Spezial
Wir bemühen uns für eine spielerische und stressfreie Atmosphäre – für ein positives Zahnarzterlebnis
Eine stressfreie, spielerische Atmosphäre und viel Spaß erleichtert Kindern generell den Einstieg in die zahnärztliche Betreuung. Wir sind sehr bemüht darum, dass die zahnärztliche Versorgung von den Kindern als sehr positiv wahrgenommen wird. Nach getaner Arbeit wartet immer ein kleines Geschenk, das sich die Kinder selbst aussuchen dürfen. Damit sich eventuelle Behandlungen auf kleinere Schäden reduziert, empfehlen wir neben einer guten Mundhygiene und richtigen Ernährung regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Aus unserer langjährigen Erfahrung ist es sehr hilfreich, den Kindern frühzeitig die Räumlichkeiten und natürlich auch sich uns vertraut zu machen. Das schafft für alle eine entspannte und angenehme Atmosphäre.
Als mehrfacher Familienvater, habe ich immer ein wachsames Auge auf die Zähne meiner Kinder und daher ist mir natürlich auch die Zahn- und Mundgesundheit der kleinen Patienten besonders wichtig. Anfangs findet dabei nur ein erstes Kennenlernen zwischen uns und Ihrem Kind statt. Am wichtigsten ist dabei für Ihr Kind, das neue Umfeld zu erkunden und anzunehmen. Wir haben die Zähne und das Kieferwachstum Ihres Kindes im Blick, aber in erster Linie geht es uns um ein tiefes Vertrauensverhältnis. Nichts geschieht mit Druck, sondern im Einvernehmen mit Ihrem Kind. Schließlich möchten wir der „Lieblingszahnarzt“ bzw. wir die „Lieblingspraxis“ Ihres Sprösslings sein.
In Bezug auf Vorsorgeuntersuchungen gibt es von den gesetzlichen Krankenkassen verschiedene Programme. Für Kinder im Alter zwischen dem 30. bis 72. Lebensmonats gibt es bereits ein Früherkennungsprogramm (FU 1-3 bzw. FUs), um schon frühzeitig der Entstehung von Zahnschäden vorzubeugen. Durch verschiedene Maßnahmen sollen außerdem neben Erkrankungen auch Entwicklungsstörungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich rechtzeitig erkannt, behandelt und vermieden werden.
Anhand der anfänglich aufgenommenen Familienanamnese (Kranken- und Krankheitsgeschichte) sollen genetische Prädispositionen und Risikofaktoren erhoben werden. Danach erfolgt die Eigenanamnese Ihres Kindes. Dabei geht es um eventuell vorhandene Erkrankungen oder auch um zahnmedizinisch relevante Vorbehandlungen.
Im Anschluss daran erfolgt die extra- und intraorale Untersuchung der Mund-, Kiefer- und Gesichtsregion sowie der Sprachfunktion (muskuläre Fehlfunktionen oder Entwicklungsstörungen der Zunge, Ansatz von Zungen und Lippenbändchen) und der Atmung (Mund- oder Nasenatmung).
Später werden dann spielerisch erste Manipulationen an den Zähnchen, wie z.B. mit kleinen Polierbürstchen, vorgenommen, was die Kinder im Regelfall als sehr lustig empfinden, da es ein bisschen kitzelt. Es wird dabei meist viel gelacht und für Angst ist dabei keine Zeit.
Nicht nur für die Kleinen sondern auch für die größeren Kinder und Jugendlichen im Alter von 6-18 Jahren gibt es Vorsorgeprogramme/ IP-Leistungen (IP 1-5) der privaten und gesetzlichen Krankenkassen. Ziel ist es auch hier durch Plaque- und Keimreduktion die Entstehung von Karies zu vermeiden. Neben der regelmäßigen professionellen Reinigung der Zähne, erhalten sie von uns eine bedarfsorientierte Aufklärung (Ernährungsberatung, Putztechniken, häusliche Fluoridierungsmaßnahmen) und Bereitstellung von Informationsmaterial. Wir unterstützen Sie gerne dabei, wie Sie Ihrem Kind helfen können, mit gesunden Zähnen groß zu werden.
Sie und Ihre Kinder sind uns herzlich willkommen!
Senioren Spezial
Senioren sind oft verunsichert und brauchen zeitlich mehr Zuwendung, um sie aufzuklären. Wir nehmen uns die Zeit.
Senioren sind oft verunsichert und brauchen mehr Zuwendung für eine gute Aufklärung. Wir nehmen uns die Zeit. Immer mehr ältere Menschen haben noch den Großteil ihrer eigenen Zähne und zudem eine deutlich höhere Lebenserwartung. Außerdem genießen sie heute eine wesentlich bessere zahnärztliche Versorgung als früher und besitzen ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein. Entsprechend der langen Verweildauer weisen die Zähne neben Abnutzungserscheinungen, altem Zahnersatz auch viele andere Schäden auf. Ältere Patienten haben daher einen erhöhten zahnärztlichen Behandlungs- und Versorgungsbedarf.
Genauso wie unsere jüngeren Patienten, benötigen unsere Senioren spezielle Vorsorge- und Behandlungskonzepte, die auf die erweiterten Bedürfnisse abgestimmt sind. Während bei den meisten anderen Patienten im Alter von 30-60 Jahren meist nur sehr spezielle Probleme vorliegen, die mit konventionellen Behandlungsverfahren zu lösen sind, liegen bei vielen älteren Patienten wesentlich komplexere Probleme vor, die oft einen gebietsübergreifenden Behandlungsansatz benötigen. So beeinflusst ein schlecht eingestellter Diabetes melitus das Voranschreiten parodontaler Erkrankungen, welche wiederum an der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen zumindest mitverantwortlich sein können. Im Gegenzug erschwert auch eine unbehandelte Parodontitis, welche bei ca. 90% der Senioren vorliegt, die Einstellung der Diabetes und hat somit also auch noch andere weitreichende systemische Folgen.
Des Weiteren können Magen-Darm-Erkrankungen die Folge eines schlecht passenden oder nicht funktionellen Zahnersatzes sein, weil keine ausreichende Zerkleinerung der Nahrung möglich ist. Damit ändern sich automatisch die Ernährungsgewohnheiten, z.B. indem man primär nur noch Kost zu sich nimmt, welche nicht sonderlich zerkleinert werden muss.
Ziel und Zweck ist es deshalb, die Situation des Patienten gesamtheitlich zu betrachten und die Therapie dahingehend auszurichten bzw. die entsprechenden fachärztliche Kollegen dabei mit ins Boot zu holen. Neben einer Verbesserung der allgemeinen Gesundheitsfaktoren resultiert hierdurch auch automatisch eine höhere Lebensqualität.
In Abhängigkeit vom Alter und dem Gesamtgesundheitszustand älterer Patienten ist es bei der Planung von Zahnersatz auch wichtig, weitere Gesichtspunkte zu berücksichtigen, über die man vielleicht nicht so gerne spricht. So sind unter gewissen Gesichtspunkten herausnehmbare Versorgungen – auch wenn festsitzende bedingt möglich wären – gegebenenfalls vorzuziehen, da bei Eintreten des Pflegefalles eine ausreichende Mund- und Zahnersatzhygiene auch durch das Pflegepersonal gewährleistet ist. Über die Ihnen zur Verfügung stehenden Vorsorge- und Versorgungsmöglichkeiten beraten wir Sie und Ihre Angehörigen gerne.